Unterwegs auf der Paßstraße 63 Richtung
Cerreto-Paß, Ligurien und obere Toskana,
bieten sich bei einem Stop in Casina
einzigartige Ausflugsmöglichkeiten!
Die seit der Bronzezeit besiedelte Gegend
wurde in vorrömischer Zeit von Liguriern,
Umbriern, Etruskern und Kelten bewohnt.
Bis an die Schwelle des 7. Jahrhunderts
blieb diese Gegend in byzantinischer Hand,
auch nach 568, als die Langobarden unter
Führung des Königs Albonio nach Italien
kamen und ihre Herrschaft über die Städte
der Emilia festigten. Unter Karl dem Großen
kam es 774 zum Ende des Langobardenreiches
und durch eine Schenkung der Gebiete an den
Herzog von Parma Suppone I durch König
Ludwig II. zur Zersplitterung des Eigentums
und damit zum Untergang des karolingischen
Reiches. In der folgenden Zeit kommt es zum
Aufstieg der Familie der Canossa, die sich
unter dem Stammvater Adalberto Atto 958
entlang des Tassobbio-Tales sechs Höfe
sicherten. Somit entstanden ab dem 9. und 10.
Jahrhundert die ersten ländlichen Siedlungen,
wie Migliara, Beleo und Giandeto, die ersten
Burgen wie Sarzano, Leguigno und Paullo.
Nach dem Tod von Matilde von Canossa
kam es zu Machtkämpfen zwischen der
Familie der Fogliani und den Familien
der Gonzaga. Mit dem Beginn der Herrschaft
der Estense-Dynastie begannen dann friedlichere
Zeiten. Idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in
diese reiche Geschichte wäre die Burg von Sarzano,
wo man übernachten kann. Von hier aus kann man
die im 9. Jahrhundert entstandene Pfarrkirche
San Bartolomeo in Paullo besichtigen, eines der
wertvollsten Beispiele romanischer Architektur,
die wunderschön restaurierte Pfarrkirche von
Pianzo (X.Jh.), das Oratorium von Beleo oder
die Burg von Leguigno, aus dem XIV.Jahrhundert.
Verbinden kann man diesen Ausflug wunderbar
mit einem Besuch von den Burgen von Canossa
oder Rossena. Auf der anderen Seite des Tales ist
die Burg von Carpineti und die Abtei von Marola
nicht weit, ganz abgesehen von dem berühmten
Bismantova-Felsen in Castelnovo ne'Monti.
Sehr zu empfehlen sind auch die zahlreichen
Produktionsstätten des Parmigiano Reggiano,
wo man in einigen auch einen Blick in die sehr
interessante Produktion werfen kann.
Wer nach diesen Besichtigungen weiter Richtung
Reggio Emilia oder Modena weiterfährt, dem sei
das Tresinaro-Tal empfohlen, mit schönen
Kurven, weniger Verkehr und wilder Natur.
Einen schönen Aufenthalt und gute Weiterfahrt!